Grundsätzlich gilt: Wer sich Tiere anschaffen möchte, sollte sich immer vorher ausführlich über deren Haltungsbedingungen und Bedürfnisse informieren. Heutzutage ist dies wirklich einfach über das Internet möglich. Erst wenn diese Bedürfnisse und Haltungsbedingungen zu 100 % erfüllbar sind, sollte man die Tierhaltung in die Tat umsetzen.
Ich bin auch der Auffassung, dass sich nicht unbedingt jeder Tiere anschaffen muss und sollte. Tierhaltung ist sowohl platztechnisch als auch zeitlich ein sehr anspruchsvolles Hobby, das man mit viel Leidenschaft und Hingabe ausführen sollte. Zusätzlich ist die Tierhaltung extrem teuer und mit vielen Kosten verbunden (z. B. tiergerechte Gehege und Ausstattung, artgerechtes Futter – teilweise nur bei teuren Online-Versandhändlern erhältlich – sowie sehr hohe Tierarztkosten usw.).
Tiere für Kinder anzuschaffen, sollte niemals – wirklich niemals! – die Ausgangslage sein. Tierhaltung ist in erster Linie ein Hobby für Erwachsene, die sich bewusst dafür entschieden haben (und damit meine ich alles – von der Maus über den Hamster bis hin zum Fisch, Hund, Katze etc.). Für Kinder ist es natürlich wunderschön, Tiere zu erleben. Sie können dabei sehr viel lernen, sich einbringen und Verantwortung übernehmen.
Ich finde es jedoch furchtbar, wenn Tiere als Zeitvertreib für Kinder angeschafft werden und ihr Dasein dann in kleinen Minikäfigen im Kinderzimmer fristen müssen. Diese Zeiten sollten endlich vorbei sein, denn wir schaffen uns Lebewesen mit speziellen Bedürfnissen an. Kinder sollten nicht lernen, dass die Bedürfnisse kleiner Tiere nichts wert sind und nicht beachtet werden. Stattdessen sollten sie lernen, dass jedes Tier ein Recht auf artgerechte Haltung hat. Sie als Erwachsener sollten dabei als Vorbild fungieren. Zudem verlieren Kinder häufig und schnell das Interesse an einer intensiven Zuwendung zum Haustier. Damit sollte man immer rechnen.
Daher fragen Sie sich bitte vorher Folgendes:
Bei mir gibt es ausschließlich artgerechte Haltung nach Tierschutzvorgaben. Aus Überzeugung betreue ich daher keine einzelnen Meerschweinchen und Kaninchen, sofern kein triftiger Grund vorliegt.
Ausnahmen:
Bitte habt Verständnis dafür, dass Einzelhaltung wirklich nicht artgerecht ist und laut Tierschutzvorgaben mittlerweile sogar verboten ist – zu Recht! Gerne berate ich euch zur artgerechten Haltung eurer Tiere und helfe euch bei der Suche nach einem passenden Partnertier sowie der korrekten Vergesellschaftung, damit alles reibungslos klappt. Ich biete zudem Tiervermittlung und Vergesellschaftungen an und habe diverse Kontakte zu Vereinen und Notstationen, die passende Tiere vermitteln.
Das klingt übertrieben? Nein, das ist es nicht.
Wer sich dies nicht leisten kann oder möchte, sollte die Tierhaltung generell komplett einstellen. Es geht nicht darum, auf Biegen und Brechen Tiere zu halten, deren Ansprüchen man nicht gerecht werden kann oder will. Die Tiere, die man sich anschafft, sollten immer unter den bestmöglichen Bedingungen gehalten werden und nicht aus Egoismus oder Unwissenheit unter den Mindestanforderungen (kleiner Käfig, Einzelhaltung, schlechtes Futter etc.).
Die Tiere klopfen nicht an die Tür des Menschen und sagen: Bitte behalte mich. Ihr holt die Tiere in euer Leben, und sie haben keine Wahl. Sie sind euch schutzlos ausgeliefert. Wenn sie die Wahl hätten, würden sie immer die artgerechte Haltung wählen und sich gegen tierschutzwidrige Bedingungen entscheiden.
Auf diesen Seiten könnt ihr euch bestens informieren:
Es gibt kein sinnvolles Argument für Einzel- oder Minikäfighaltung! Es gibt immer bessere Lösungen!
Viele Menschen lieben ihre Kleintiere sehr, sind jedoch schlichtweg nicht ausreichend informiert, überfordert mit der Tierhaltung oder merken irgendwann selbst, dass das Tier woanders besser leben könnte. Daher stehe ich euch auch immer gerne beratend zur Seite, wenn es um die Optimierung der Haltung geht.
Ich möchte niemanden verurteilen. Doch das Wohl der Tiere liegt mir sehr am Herzen, und jedes Tier hat es verdient, artgerecht leben zu dürfen. Auch wenn das bisher bei euch nicht der Fall war, habt ihr nun die Möglichkeit, dies im Sinne eures kleinen Tieres zu ändern.
Früher lebten wir noch in Höhlen und wussten nicht so viel wie heute. Zum Glück entwickelt sich die Menschheit in der Regel weiter. Heute wissen wir viel mehr über die Bedürfnisse dieser Tiere! Viele Menschen merken dabei gar nicht, dass sie lediglich eine Meinung haben, aber keine fundierte Ahnung. Hier ist es wichtig, sich selbst zu reflektieren und sich von Fachleuten, die sich verhaltensbiologisch und praktisch intensiv mit diesen Tieren beschäftigen, eines Besseren belehren zu lassen.
Glückliche Meerschweinchen und Kaninchen nutzen ihre großen Gehege aktiv: Sie rennen den ganzen Tag umher, hüpfen, springen, schlagen Haken, sind weniger zahm, dafür mehr mit sich und ihren Artgenossen beschäftigt. Sie sind ausgeglichen, neugierig, wach und nehmen aktiv an ihrer Umwelt teil.
Vor allem aber interagieren sie untereinander – durch Lautäußerungen, körperliche Kommunikation und Körpersprache – den ganzen Tag. Diese sozialen Verhaltensformen machen etwa 80–90 % ihres Daseins aus! Haltet ihr eure Tiere also ohne einen artgleichen Partner, nehmt ihr ihnen bewusst 80–90 % ihrer Lebensqualität. Das ist nicht nur komplett tierschutzwidrig, sondern auch ethisch und moralisch nicht vertretbar.
Die Folgen von Einzelhaltung:
Einzeln gehaltene Tiere wirken mit der Zeit immer lustloser und in sich gekehrter. Sie sitzen oft auf derselben Stelle, bewegen sich kaum und nehmen kaum noch an der Umwelt teil. Irgendwann geben sie einfach auf – und leiden still. So still, dass die meisten Menschen dieses Leid gar nicht wahrnehmen können.
Dass solche Tiere "scheinbar glücklich" wirken, nur weil sie zahm sind, fressen und noch atmen, ist ein fataler Trugschluss. Oft entwickeln sie Verhaltensauffälligkeiten: Sie werden aggressiv, unausgeglichen oder übertrieben anhänglich. Solche Verhaltensstörungen sind direkte Folgen der Einzelhaltung und zeigen das hohe Maß an Leid, das die Tiere ertragen müssen – verursacht durch ihre „netten“ Halter.
Zum Vergleich:
Ein Hund, der sein Leben lang an einer kurzen Kette verbringt, frisst ebenfalls, sonnt sich, wenn er kann, und freut sich meist sogar auf seinen empathielosen Besitzer.
Geht es diesem Hund gut? Natürlich nicht! Es ginge so viel besser – und vor allem artgerechter!
Hier könnt ihr euch genauer über die Folgen von Einzelhaltung bei Meerschweinchen und Kaninchen informieren:
(Mehr dazu auf den oben genannten Seiten: meerschweinchenwiese.de und kaninchenwiese.de)
Das ist völlig legitim und absolut kein Problem. Einige Vereine bieten die Möglichkeit, Leih-Meerschweinchen oder Leih-Kaninchen zu vermitteln. Diese Tiere dürfen nach dem Tod des eigenen Tieres wieder zurückgegeben werden. Alternativ kann man das eigene Tier in eine neue, artgerechte Haltung abgeben.
Beides ist immer die bessere Wahl, als das Tier aus rein menschlichen Gründen zu behalten, wenn man ihm keine artgerechte Haltung mehr bieten kann. Denkt daran: Euer Tier würde immer die artgerechtere Haltung und nicht euch wählen!
Zu weiteren Möglichkeiten der Haltungsauflösung berate ich euch gerne und stehe euch mit Rat und Tat zur Seite.
Eine korrekte Vergesellschaftung funktioniert bis auf ganz wenige Ausnahmen auch noch im hohen Alter meistens problemlos. Diese Angst ist also unbegründet.
Zur korrekten Vergesellschaftung:
Sollte man dies nicht leisten können oder wollen, dann ist eine Abgabe der einzig richtige Weg. Kleintiere sind keine Hunde oder Katzen, die sich stark an ihre Bezugsperson binden. Kleintiere wollen vielmehr ihr Kleintierleben führen – und zwar artgerecht. Das Tier dennoch zu behalten, ist nur egoistisch.
Aufgrund der sehr hohen Kosten ist auch diese Aussage völlig legitim und lösbar.
Es gibt einige Notstationen, die Tiere aufnehmen und neu vergesellschaften. Auch die Vermittlung in einen anderen tiergerechten Haushalt ist die deutlich bessere Variante, als sein Tier nicht einmal ansatzweise artgerecht halten zu können und es trotzdem bei sich zu behalten.
Das Problem ist leider – wie so oft – vom Menschen gemacht!
Einfach, weil die Menschen sich nicht richtig informieren und nichts über ihre Tiere wissen. Oft werden die Tiere völlig falsch vergesellschaftet, und dann wird das Tier zu Unrecht als aggressiv dargestellt, obwohl der Halter die ganzen Fehler gemacht hat.
Männliche Tiere sollten immer kastriert sein, weibliche Kaninchen übrigens auch. Dies beugt innerartlichen Aggressionen untereinander vor. In der Regel haben die Tiere zudem viel zu wenig Platz und können sich nicht aus dem Weg gehen – dies fördert Aggressionen ungemein. Unkastrierte Rammler auf engem Raum können sich während der Pubertät töten.
Eine Vergesellschaftung fremder Kaninchen muss unbedingt fachlich korrekt erfolgen erfolgen (neutraler Ort).
Eine Vergesellschaftung von Meerschweinchen kann im eigentlichen Gehege stattfinden. Wichtig sind hierbei jedoch viele Verstecke mit zwei Eingängen und ausreichend Platz.
Gern berate ich euch hierzu.
So etwas höre ich auch oft, und es ist ja auch sehr löblich, dass ihr euch um das Tier kümmert. Jedoch hilft es dem Tier in keiner Weise, wenn es auch bei euch nicht artgerecht leben darf. Hier wäre eine Haltungsumstellung bei euch möglich – oder eine Weitervermittlung in ein besseres Zuhause, dem Tier zuliebe.
Hier seht Ihr einige Möglichkeiten, wie Ihr eure Tiere mindestens und bestmöglich halten solltet.
In Wohnungen kann man Gehegebereiche ganz einfach und sicher abstecken.
Sehr gern berate ich euch zu den Möglichkeiten der Haltungsoptimierung in eurem Zuhause.
Ich habe die Genehmigung zur Veröffentlichung der Bilder.
©Franziska Jahnsen-Kleintierland.
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